Aktuelle Konzertprogramme:

Slut till dina öron – Auf den Spuren der heiligen Birgitta

„Mache deine Ohren zu“ -so lautet eine der vielen Offenbarungen der heiligen Birgitta von Schweden (1303-1373). Laut Birgitta kann man, so man seine Ohren für die Geräusche des weltlichen Lebens verschließt, nämlich an den Ort gelangen wo man den „Gesang der Engel“ hören kann…

In diesem Sinne möchte Ensemble Laude Novella die schwedische Heilige musikalisch auf ihren vielen Reisen begleiten, horizontal auf ihren Wegen als Pilgerin durch die Länder Europas, und vertikal in die himmlischen Sphären hinauf, alles mit Hilfe von Birgittas eigenen Texten und der Musik ihrer Zeit. Mehr hier lesen.

Ce moys de may - In diesem wunderschönen Monat Mai

Die Musik und die Texte in diesem Programm beschreiben und huldigen die Ankunft des Frühlings im Allgemeinen und ganz besonders des wunderschöne Monats Mai. Die Freude über neuerwachte Blumenpracht und laue Lüfte, über den zwitschernden Gesang der Vögel und die grünenden Wälder vertreiben die Besorgnisse des Winters.

Manchmal wird der Vogelgesang nicht nur besungen, sondern in die Musik hineinkomponiert (600 Jahre vor Olivier Messiaen!) und natürlich ist der Mai außerdem der verzauberte Monat der Verliebten... Mehr hier lesen.

Schwedische Musik-Geschichten

Das Ensemble Laude Novella präsentiert in diesem Programm einen höchst persönlichen Einblick in die Musikgeschichte Schwedens - ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder allgemeine Gültigkeit, zumal die geringe Anzahl der Mitwirkenden (nämlich zwei) die Musikauswahl etwas begrenzt, könnte man meinen...

Doch, wie sagt man, „weniger ist mehr“, und unsere Stichproben aus etwa 500 Jahren musikalischer Entwicklung in Schweden und seinem kulturellen Umfeld sind sorgfältig und liebevoll ausgewählt, werden mit einer Vielfalt von Klängen dargeboten und von aufschlußreichen Kommentaren abwechslungsreich begleitet.

Liturgische Musik des Mittelalters; Lobgesänge für nordische Heilige; Hochzeitsverse; lateinische Lieder, die von Schulknaben im 16. Jahrhundert gesungen wurden; schwedische Instrumentalmusik des deutschen Stadtmusikanten Hans Hake; Märsche und Menuette des Oboe spielenden Soldaten Gustav Blidström, in sibirischer Gefangenschaft niedergeschrieben; sowie volkstümliche Tänze und Weisen- dieser bunte Strauß ergibt zusammen ein lebendiges Bild von 500 Jahren Musikleben in Schweden.

Die Mitwirkenden: Ute Goedecke und Per Mattsson, mit u. a. Gesang, Blockflöte, Violine und Fiedel, Marintrompete, Drehleier, Schalmei und Harfe.

O in Italia

Die älteste erhaltene Literatur auf Italienisch stammt aus den Federn von berühmten Autoren wie Dante, Boccaccio und Francesco Petrarca, die im 13. und 14. Jahrhundert wirkten.

Musiker und Komponisten wie Jacopo da Bologna und Francesco Landini vertonten diese Texte und schufen damit die Anfänge einer phantastischen italienischen Musiktradition.

Im sakralen Bereich entstanden gleichzeitig die Laude spirituali mit ihren eingängigen Melodien, und die weltliche Musik bekommt darüber hinaus sehr bald auffallend virtuose Strukturen- eine frühe Schule des bel canto vielleicht? Aus der gleichen Zeit stammt auch die Instrumentalmusik, die in diesem Programm präsentiert wird. Mehr hier lesen.

'Mein Anfang ist mein Ende' - Kreuz und quer durchs Mittelalter

Dieses Programm hat das spielerische Mittelalter zum Thema. Die mittelalterlichen Komponisten waren nicht nur virtuose und hochintellegente Musiker, sie vergnügten sich auch gerne mit musikalischen Späßen - manche Stücke sind verschlüsselt notiert, manche sollen sowohl vor- als auch rückwärts musiziert werden, wieder andere sind kreisförmig oder in Form einer Harfe komponiert oder mit komplizierten rhythmischen Anweisungen versehen…

Das klingende Resultat dieser intellektuellen Spielereien sind melodisch ansprechende und rhythmisch eingängige Lieder und Instrumentalstücke, so typisch für die Epoche der Ars nova im 14. und 15. Jahrhundert. Mehr hier lesen.

Armed men and fair Ladies – Noble Ritter und edle Jungfrauen

Musik des 15. Jahrhunderts von u.a. Guillaume Dufay, Robert Morton und Gilles Binchois, thematisch in der höfischen Dichtung beheimatet.

Der Titel gibt schon den ersten Hinweis, wie man zu dieser Zeit die höfische Liebe oft mit kriegerischen Termen beschreibt und vergleicht- vielleicht ist dies mit Hinsicht auf den damals ewig währenden Hundertjährigen Krieg gar nicht so abwegig? Mehr hier lesen.

Alle Heiligen - Nordische Heilige in der Musik des Mittelalters

Die Lebensgeschichte von heiligen Personen und übernatürliche Geschehnisse in ihrem Leben hat die Menschheit seit je her fasziniert, nicht zuletzt im Mittelalter, wovon uns u. a. die reichhaltig überlieferte Musik aus dieser Zeit berichtet. Dabei wurden in der neugegründeten christlichen Kirche des Nordens nicht nur die Wundertaten von heiligen Frauen und Männern aus dem Ausland besungen, sondern auch die der einheimischen Heiligen mit manchmal sehr lokalem Ursprung, wie Knut, Olav, Birgitta, Henrik, Magnus… Mehr hier lesen.

O rosa bella

In der Mitte des 15. Jahrhunderts trat in Italien nach der kreativen Epoche der Ars nova eine gewisse Stiltje ein, und nur wenige Komponisten von Rang sind uns aus dieser Zeitspanne (von 1420 bis zum Auftreten der Frottola gegen Ende des 15. Jahrhunderts) bekannt.

Einer dieser Wenigen war der venezianische Politiker, Poet, Musiker und Komponist Leonardo Giustiniani (1387?- 1446). Dem Vorbild der antiken Sänger folgend, rezitierte Giustiniani seine Gedichte indem er sich selber auf Harfe, Fiedel, Lira da braccio oder Laute begleitete. Eines seiner berühmtesteten Werke ist das Gedicht O rosa bella, das im Laufe der Jahrhunderte und bis in unsere Zeit viele Male vertont worden ist.

Das Programm enthält außer den manchmal halsbrecherisch virtuosen Liedern auch Beispiele von Tänzen und Instrumentalmusik der Zeit, und die variable Besetzung mit Gesang, Fiedel, Renaissancegambe sowie Harfe, Lira da braccio und Blockflöte bürgt für Abwechslung und Klangfülle.

Piae Cantiones 1582 – Musik in schwedischen Schulen

Das Schul-Gesangbuch Piae Cantiones („Fromme Gesänge“), gedruckt 1582, nimmt in der Musikgeschichte Schwedens eine besondere Position ein. Es enthält ein Repertoire, das während des gesamten 17. Jahrhunderts in schwedischen Schulen gesungen wurde, dessen Wurzeln jedoch weit ins Mittelalter zurückreichen. Viele Stücke in Piae Cantiones haben in kontinentalen Quellen keine Konkordanzen, womit der Schluß naheliegt, daß es sich hier um spezifisch nordische Kompositionen handelt, meist von anonymen Komponisten.

So wie der Name schon andeutet, war dieses Schul-Gesangbuch für den Gebrauch in der Kirche vorgesehen, und der Inhalt folgt somit dem Kirchenjahr. Am Ende der Sammlung finden wir außerdem zwei Frühlingslieder, die vielleicht von den Schulknaben bei einer der jährlichen „Bettelwanderung“ gesungen wurden. Andere Liedertexte beschreiben den harten Alltag der Schüler, die an den Kathedralschulen für eine kirchliche Laufbahn ausgebildet wurden.

Einige Melodien aus der Sammlung Piae Cantiones sind heute noch wohlbekannt und haben in Psalmbüchern überlebt, andere Kompositionen sind vermutlich seit der Veröffentlichung kaum erklungen, und Beispiele aus diesen beiden Kategorien sind in unserem Programm enthalten. Mehr hier lesen.

O tempo bono – Musik alla napolitana

Oh fröhliche Zeit- so dichtete Francesco Galeota, der in den 1470-iger Jahren am Hofe zu Neapel tätig war. Das Königreich Neapel war im 15. Jahrhundert eine wichtiges kulturelles Zentrum, und eine Reihe von berühmten Musikern und Theoretikern wie Philippe de Vitry, Tinctoris, Gaforius und Marchetto de Padua waren hier tätig.

Der größte Teil des Programmes O tempo bono stammt aus einer Handschrift, die eng mit dem neapolitanischen Hofe berbunden ist, nämlich das Manuskript Montecassino 871.

Aber auch Musik früheren Datums spielt in diesem Programm eine wichtige Rolle, z. B. die Lieder von Philipoctus da Caserta , der an Königin Johannes Hof tätig war und von der heutigen Musikwissenschaft als Pionier für den „ synkopierenden Stil“ bezeichnet wird- zu Recht, wie man in seinen Kompositionen deutlich hören kann!

Echos von Poltava - Musik in Krieg und Frieden

Das Programm enthält Musik, die aus einer kriegerischen Epoche in der Geschichte Schwedens und Russlands stammt, welche im Jahre 1709 mit der Schlacht von Poltava ihr Ende fand.

Hier findet man die Propaganda- Musik beider Seiten; Musik von dem schwedischen Oboisten Gustav Blidström, in Kriegsgefangenschaft in Sibirien komponiert; russische Lieder über das traurige Schicksal des Kosacken-Hauptmannes Mazepa und Musik, die den lange ersehnten Frieden von 1721 besingt. Instrumentalmusik sowie Gesänge auf Schwedisch, Deutsch und Russisch.

Diese Aufnahme ist das Resultat einer langjährigen Zusammenarbeit des schwedischen Ensemble Laude Novella und der sibirischen Gruppe Insula Magica von der philharmonischen Gesellschaft in Novosibirsk. Mehr hier lesen.

Vergine bella - Musik zu Texten von Francesco Petrarca

Der italienische Dichter Francesco Petrarca lebte von 1304 bis 1374 und war schon zu Lebzeiten eine berühmte Persönlichkeit- trotzdem sind uns aus seiner Zeit kaum Vertonungen seiner Texte überliefert - eine Ausnahme ist das Madrigal Non al suo amante von Jacopo da Bologna. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kommt offenbar Petrarcas Lyrik in Mode, und seine berühmte Sammlung Il canzoniere wird 1501 zum ersten Mal als Druck veröffentlicht. Diesem Erstdruck folgten im Laufe des Jahrhunderts nicht weniger als 160 (!) Neuausgaben.

Die zu dieser Zeit in Italien vorherrschende Liederform war die Frottola und darauf folgend, das Madrigal, die sich beide für Vertonungen von Petrarca-Texten geeignet zeigten. Besonders in Norditalien, wo Isabella d’Este am fürstlichen Hof zu Mantua residierte und Kompositionsaufträge für Petrarca-Texte an z. B Bartolomeo Tromboncino und Marchetto Cara vergab, entwickelte sich der bezaubernde und eigenständige Musikstil der Frottola- innerhalb eines guten Jahrzehntes wurden ein gutes Dutzend Frottola-Sammlungen bei Ottaviano Petrucci in Venedig gedruckt und herausgegeben!

In diesem Programm präsentiert Ensemble Laude Novella eine Auswahl von Liedern zu Texten von Francesco Petrarca, mit Begleitung von typischem Instrumentarium wie Laute, Harfe, Fiedel, Lira da braccio…

Die Violine - Geschichte eines Erfolges

Seit dem ersten Auftreten des Streichbogens vor ungefähr 1100Jahren ist die Geschichte der Violinen-Familie eine veritable Geschichte des Erfolges!

Obwohl die neue Art der Tonerzeugung, nämlich das Anstreichen der Darmsaiten durch einen mit Roßhaar bespannten Bogen von den arabischen Theoretikern stark kritisiert wurde, verbreitete sich dieser Gebrauch rasch vom zentral- asiatischen Bereich ausgehend und der Bogen war schon im 12. Jahrhundert in ganz Europa bekannt.

Die Violine des Mittelalters, die Fiedel, verändert sich fortlaufend in Bezug auf Form und Anzahl der Saiten und um 1530 kann man auf italienischen Gemälden die Violine in ihrer modernen Form vorfinden.

In diesem Programm präsentiert Per Mattsson den Werdegang der Violinen-Familie aus ganz persönlicher Sicht, wobei sich Fakten, subjektive Reflektionen und Erfahrungen und viele „life“ dargebotene Musikbeispiele auf unterhaltende Art abwechseln. Mehr hier lesen.

Musik und Musikinstrumente im Mittelalter - Introduktion / Workshop / Inspiration

Seit vielen Jahren liegt hat sich Ensemble Laude Novella zum Ziel gemacht, auch die junge Generation mit der Musik des Mittelalters in Kontakt zu bringen, was sich in einer umfangreichen Konzerttätigkeit in Schulen, Musikschulen und in der eigenen pädagogischen Tätigkeit manifestiert hat.

So bieten wir für Kinder und Jugendliche zum Beispiel eine „Einführung in die Musik des Mittelalters” an, entweder als Konzert mit begleitenden Kommentaren und/oder als Workshop zum praktischen Ausprobieren, wobei für jedes der Musikstücke auch der jeweilige Hintergrund beleuchtet wird.

Im Laufe des Programmes stiftet man mit heiligen Männern und Frauen Bekanntschaft, mit Pilgern auf ihren Wanderungen, mit Geißlern auf der Flucht vor der Pest, man hört die hinreißenden Tanzweisen von Gauklern, himmlische Klänge aus einem schwedischen Kloster und die lateinischen Gesänge der Schulknaben von anno dazumal…..

Es erklingen mittelalterliche Instrumente wie Fidel, Rebec, Harfe, Blockflöte, Schalmey, Trommel und Drehleier, aber auch Knochenflöte und Rommelpott. Historische Kleidung und Bilder rahmen die Vorstellung ein.